Ein Blick in die Gesichter unserer Unterstützer oder in die email-Anfragen in Sachen militärischer Sonderoperation in der Ukraine offenbart Irritationen. So sehr man – nur ganz geheim zum Ausdruck gebracht, versteht sich – um des Friedens willen geneigt ist, der Russ. Föderation in der Ukraine einen glatten, möglichst verlustfreien und erfolgreichen Durchmarsch zu wünschen. So sehr steht dem entgegen, was in den letzten acht Jahren alles so an NATO-Ausrüstung, an militärischer Ausbildung ukrainischer Offiziere und auch an Transfer moderner und modernster Waffen des Westens dort angelandet und auch praktisch eingesetzt wurde.

Ein ganz großer Auftritt des Herrn Staatsschauspielers. Gute Inszenierung – auch mit Massaker usw. Jetzt wird der Westen wieder mehr Waffen liefern.
Manche sprechen bereits von einem ‘Weltkrieg’, den Russland da führen muß
Wir haben die – übrigens inzwischen recht zahlreichen – verfügbaren Quellen zur Einschätzung der aktuellen militärischen und politischen Lage durchgesehen und sind bei zwei Beiträgen von Dagmar Henn auf ein großes Faktenwissen gestoßen. In einem zweiteiligen Beitrag bei RTDE unter Gedanken zur Wahrnehmung eines Krieges (Teil 1) und Zwischen Jubel und Mobilisierung (Teil 2) offeriert sie eine spannende Recherche der aktuellen Lage sowie der Systematik russischer strategischer und taktischer Überlegungen und deren innerer Widersprüche.
Über innere Widersprüche im Vorgehen der russischen Staatsführung angesichts offenkundiger militärischer Probleme bei den Gefechten um Charkov äußerte sich vor Kurzem auch der Vorsitzende der russischen KP, Gennadi Sjuganov.
In einem Interview mit der online-Zeitung svpressa.ru beschloß dieser seinen Interviewbeitrag mit einer scharfen Kritik an der Putin-Partei ‘Einiges Russland’. Wörtlich:
Der Präsident hat zum Zusammenhalt aufgerufen, aber es gibt keinen sinnvollen Dialog zwischen den Behörden und der Öffentlichkeit. In einer Reihe von Regionen werden die Wahlen nach dem Muster einer Sonderaktion durchgeführt, um ein im Voraus geplantes Ergebnis zu erzielen. Krasnodar hat sich in ein Wahlsultanat verwandelt: Einige Beobachter wurden an den Beinen aus den Wahllokalen gezerrt!
Russland muss jetzt mobilisiert werden. Es ist keine Frage der personellen Ressourcen – es gibt genug von ihnen, um eine spezielle Operation durchzuführen. Es geht darum, die Kapitalabwanderung zu stoppen und die Ressourcen im Land zu konzentrieren. Und „Einiges Russland“ bricht stattdessen das Wahlsystem!
Das Land muss um seine Existenz, um seine Zukunft kämpfen! Und „Einiges Russland“ kriecht entlang der alten liberalen Linien! Im Kontext des hybriden Krieges, den der Westen gegen uns führt, ist dies absolut inakzeptabel! Sie untergräbt die Situation einfach von innen heraus!
Das gesamte Interview in deutscher Übersetzung ist hier nachzulesen.
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