Afrika schlägt dem Kolonialismus aufs Haupt

Eine atemberaubende Woge von Selbstbewußtsein und Patriotismus macht sich von Afrika aus auf den Weg gegen den ‘Wertewesten’. Die Russische Föderation und die VR China gehören zu ihrem festen Support.

Nicht zuletzt der Afrika-Russland-Gipfel Ende Juli ’23 gab einigen afrikanischen Spitzenpolitikern starke Impulse mit. China, aber auch Russland trotz der hemmenden westlichen Sanktionen und trotz NATO-Terror in der Ukraine, verbreiten Zuversicht im Sinne eines historischen Wechsels zu einer multipolaren Weltordnung.

Wir wünschen uns und unseren Lesern und Unterstützern, sich von dieser begründeten Zuversicht heftig anstecken zu lassen.

Am besten gelingt dies wohl mit einem sorgfältigen Blick über den deutschen Tellerrand, denn bloß gestützt auf die veröffentliche Nachrichtenlage erfährt man hier fast nichts, vor allem nichts Authentisches. Deswegen bieten wir den Blick auf gleich drei überzeugende Kommentare der jüngeren Ereignisse.

Einer, der diese Ereignisse des aufstrebenden Afrikas treffend zum Ausdruck bringt, ist  Pepe Escobar in seinem Beitrag unter “Erst geht es nach Moskau, dann nach Peking”. Er offeriert keine geschliffene geopolitische Analyse, akzentuiert aber alle wichtigen Details und bringt so die geopolitischen Entwicklung als knappe Tour d’horizon der letzten Tage und Wochen auf den Punkt. Die Lektüre des gesamten Essay ist empfehlenswert. Einleitend schreibt Escobar:

Der globalen Mehrheit stehen zwei Wege offen, um den tollwütigen, kognitiv dissonanten Strauss’schen Neokonservativen, die für die imperiale Außenpolitik verantwortlich sind, entgegenzutreten: sie unerbittlich lächerlich zu machen oder hart an dem langen und kurvenreichen Weg zu einer neuen multipolaren Realität zu arbeiten.
Die Realität hat auf dem Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg mit ihrer erstaunlichen Breite und Tragweite, die sich in der offiziellen Erklärung und in wichtigen Fakten wie dem Erlass von nicht weniger als 23 Milliarden Dollar afrikanischer Schulden durch Russland und der Forderung von Präsident Putin nach einem Beitritt Afrikas zur G20 und zum UN-Sicherheitsrat (“Es ist an der Zeit, diese historische Ungerechtigkeit zu korrigieren”) widerspiegelt, tief getroffen.
Drei Interventionen in St. Petersburg fassen den panafrikanischen Drang zusammen, sich endlich vom ausbeuterischen Neokolonialismus zu befreien.
Der Präsident von Eritrea, Isaias Afwerki: “Sie drucken Geld. Sie stellen überhaupt nichts her, sie drucken Geld. Das ist eine ihrer globalen Waffen – das Geldsystem… Sanktionen hier, Sanktionen dort… Wir brauchen eine neue Finanzarchitektur auf globaler Ebene.”
Der Präsident von Burkina Faso, Ibrahim Traoré, ist das Gesicht des wiedererstarkenden Globalen Südens und der jüngste Staatschef der Welt: “Ein Sklave, der nicht rebelliert, verdient kein Mitleid. Die Afrikanische Union (AU) muss aufhören, Afrikaner zu verurteilen, die sich entscheiden, gegen ihre eigenen Marionettenregime des Westens zu kämpfen.”
Yoweri Museveni, Präsident von Uganda: “Eine Facette des Neokolonialismus und des Kolonialismus war, dass Afrika darauf beschränkt war, nur Rohstoffe, Feldfrüchte wie Kaffee und Mineralien zu produzieren (…) Dieses Problem ist der größte Faktor, warum die afrikanischen Volkswirtschaften verkümmern; sie wachsen nicht, weil der gesamte Wert von anderen Menschen genommen wird (…) Was ich Russland und China also vorschlagen möchte, ist, von der Einfuhr von Rohstoffen aus Afrika abzuraten und stattdessen mit den Afrikanern zusammenzuarbeiten, um den Wert an der Quelle zu steigern.”

Deutlich analytischer, weil auf die Untersuchung dessen orientiert, was z.B. im Niger an antikolonialem Widerstand und mit welcher Wirkkraft ganz konkret und materialisierbar auf den Weg gebracht wird, argumentiert Thomas Röper (St. Petersburg) im ‘Anti-Spiegel.ru’ unter “Was deutsche Medien verschweigen: Warum der Niger für den Westen so wichtig ist.”
Kann es sein, daß Th. Röper, nur weil er ein eifriger Beobachter und Konsument der russischen öffentlichen Nachrichtenlage ist, uns mit diesen Fakten beehren kann ?

Drittens schließlich und nicht zuletzt sei auf die Einlassungen von Dagmar Henn bei RTDE verwiesen. Auch sie eine Journalistin, die ihren Kopf oben hält und sich nicht von der abgestandenen Westpropaganda einnebeln und klein machen läßt. Unter dem Titel “Deutsche Ministerin warnt Afrika vor ‘neuen Abhängigkeiten’ – natürlich zu Gunsten der alten”  beschreibt sie gekonnt die sich selbst maßlos überschätzenden Reaktionen der deutscher Spirtzenpolitikerinnen angesichts des neuen afrikanischen Selbstbewußteins – und dies zumal auf dem Hintergrund des gescheiterten ‘Schwarz-Meer-Getreideabkommens’.

Ein Nachwort

Angesichts der anhaltenden Arroganz US-amerikanischer und westeuropäischer Politik auf internationaler Ebene sollte keine Gelegenheit ausgelassenn werden, den handelnden Personen der freien westlichen Wertegemeinschaft mitzuteilen, daß es für jede und jeden noch immer eine Chance wenigstens auf innere Einkehr gibt. Die US-amerikanische Finanzministerin Frau Yellen hat dies bei ihrem letzten Besuch in Peking eindrücklich vergeführt. Warum also können nicht Frau S. Schulze oder auch Frau A. Baerbock ihren Abgang aus der Politik mit genau jenem Auftreten beginnen, den Frau Yellen ihnen vorzuzeigen wagte ? Ein Click auf den Videoclip erklärt alles.:


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