Hat Scholz fertig ?

Wundert sich jemand, warum es Kanzler Scholz doch noch gelingt, innere Verbissenheit mit dem Mittel gespielter Lässigkeit und Unbekümmertheit nach außen zu transportieren? Hier der Versuch einer Erklärung.

Die schiere Masse angehäufter Fehlentwicklungen in Scholzens Regierungspolitik ist schon beachtlich. Die bereits stattfindende Deindustrialisierung das Landes, einhergehend mit ‘Klimaneutralität’ und ähnlichem Klamauk, mit Verknappung und Verteuerung von Energieressourcen und einem Mangel an allerhand Rohstoffen industrieller Produktion hat wohl das Zeug, aus diesem Land langfristig einen ‘failed state’ zu machen. Dieses Ensemble von bisweilen sogar geplanten Fehlschlägen mit Selbstschädigung läßt Scholz aus seiner russophoben Optik heraus eigentlich nur einen Ausweg. Nämlich im Sinne von ‘Augen zu und durch!’ weiterzufahren mit dem Mantra von Wirtschaftskrieg und Sanktionen sowie anderen selbstmörderischen Beschränkungen gegen die Russen. Und also bleibt nur: Die Russen müssen in der Ukraine und überhaupt verlieren!

Deswegen seine ja längst schon bedingungslose Unterstützung der US-Hegemonie und die ansonsten militärisch-politische Unterordnung unter NATO-Maßgaben. Wer anders, so mag sich Scholz denken, werde ihm und seinesgleichen denn wohl die wirtschaftliche Prosperität Deutschlands zurückbringen?

Problematisch ist dabei nur, daß die Volkswirtschaft dann immer mehr an den Bedürfnissen einer Kriegswirtschaft entlang dekliniert werden muß. Die soziale Lage der meisten Deutschen verschlechtert sich ohnehin schon rapide. Er, Scholz, muß also dafür sorgen, daß sich landauf-landab nicht herumspricht, daß eben die Parameter von sich entwickelnder Kriegswirtschaft verantwortlich sind für diesen Niedergang. Und Scholz und seinen Getreuen muß es gelingen, in diesem Sinne eine russophobe Formierung der Gesellschaft zu inszenieren und aufrecht zu erhalten – dies auf Grundlage der Propaganda-Mär von einem angeblichen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Zum Mantra dieser Weltsicht gehört auch: Die EU, der wichtigste Hebel für die ökonomische Hegemonie Deutschlands in Europa, muß mit Macht und allerhand Ränkespielen hinter den Kulissen politisch erhalten und gefügig gehalten werden, auch wenn es kracht und einige Mitglieder ausscheren werden. Auf Inflation wird mit billigen Krediten und hohen Zinsen geantwortet, der Rezession wird mit dem Drucken von Euros begegnet. Aber nichts dergleichen hilft bisher …

Die diplomatischen Wege wurden und werden vermieden und scheinen inzwischen sowieso abgeschnitten. Die EU glaubt, sich nicht im Widerspruch zu den Interessen der USA bewegen zu können – die innere Verkommenheit der Brüsseler Bürokratie tut ihr Übriges. Für die USA ist das Gebilde ‘EU’ einfach nicht besonders beachtenswert, weswegen die US-Außenamtssprecherin Nuland einst mit “Fuck u EU!” nur zum Ausdruck brachte, was in US-Regierungskreisen wohl ohnehin alle denken.

Und auf diesem geschilderten Hintergrund: Vorhang auf !

Es geht um die Zerstörung der Northstream-Pipelines und um die Rolle von Kanzler Scholz dabei. Biden hatte ja mehrfach noch vor dem Beginn der russischen militärischen Sonderoperation vom 24. Februar 2022 ultimativ geäußert, daß NorthStream nicht in Betrieb gehen werde und natürlich vermieden mitzuteilen, wie das bewerkstelligt werden soll.

Gesetzt den Fall, irgendein Dokument z.B. des letzten Gesprächs zwischen US-Präsident Biden und Kanzler Scholz aus dem September 2022 wird gefunden oder irgendwie hervorgespült oder bei unteren Chargen mit etwas Trinkgeld ‘besorgt’. Und gesetzt den Fall, es würde Scholzens mittelbare oder unmittelbare Kenntnis der geplanten und dann vollzogenen Pipeline-Zerstörung nahelegen. Mindestens Hochverrat würde die Anklage dann lauten müssen und Scholz selber und einige derer, denen er sich anvertraut hatte, wären wohl nicht nur politisch ziemlich fertig. Ganz abgesehen davon, daß dieser Spitzenpolitiker unter diesen Umständen eine erpressbare Person darstellen würde – erpressbar übrigens auch durch die USA!

Merkt einer was ? Von wegen verbittert und unfähig einen anderen Weg zu gehen ? Die Frage steht: Wie lange hält es einer mit diesem Damoklesschwert eines Verdachts aus? Antwort: Bis zum Ende!  Er kann wohl auch nicht mehr anders.

 

Natürlich riechen längst auch andere den Brei, der da angerührt ist, oder besser, in dem Scholz bis über beide Ohren steckt. Die gescheite Dagmar Henn publiziert bei RTDE eine Analyse von Scholzens Orientierung nach dessen kürzlichen Besuch in Washington bei Herrn Biden. Unter der Überschrift  “Die nächste Demütigung: Olaf Scholz zum Befehlsempfang in Washington” fördert sie erstaunliche Zusammenhänge zu Tage.

 

Wer jetzt auch noch die Nerven hat, sich bei den Altmeistern der zeitgenössischen Polemik, Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam die letzten Illusionen von irgendwie geartetem Vertrauen in die Regierung Scholz nehmen zu lassen, möge bei ‘Kriegskabinett Scholz gegen Volksentscheid’ , übrigens mit vielen Quellenangaben, auf der website beim Deutschen Freidenker-Verband nachblättern.

 

 

Eine Zusammenfassung der aktuellen Northstream-Recherchen (Seymour Hersh u.a.) mit ein paar weiteren Quellenangaben liefert Pepe Escobar unter “Der Terroranschlag auf Nord Stream – Die Verschwörung verdichtet sich”

Eine interessante Beschreibung des aktuellen volkswirtschaftlichen Krisenmanagments liefert Rüdiger Rauls unter “Inflation und Hochwasser”

Und in eigener Sache: Wie es um die Hoffnung des freien Wertewestens auf eine Niederlage Russlands im Konflikt gegen eben diesen gesamten Wertewesten in der Ukraine steht, kann u.a. dem kurzen Beitrag auf dieser webste unter “Wem die militärische Lage in der Ukraine Depressionen macht”  entnommen werden.



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