Der Palästina-Konflikt in der derzeitigen Form ist ohne den Ukraine-Konflikt im Hintergrund kaum denkbar. Geradezu bereitwillig suchten und fanden die USA und ihre Vasallen dort die Chance der Befeuerung eines Wandels von regionaler zu globaler militärischer Auseinandersetzung. Die sich abzeichnende strategische Niederlage der USA in der Ukraine wird täglich offensichtlicher. Jetzt steht für die USA der Nahe- bzw. Mittlere Osten zur Disposition.Die kalkulieren dort durchaus eine weitere strategische Niederlage ein. Und natürlich kann das bei denen ein üblicher Kollateralschaden bis zum Völkermord und auch bis zur Zerstörung des Lebensraums für viele Millionen Menschen sein. Zuerst sollen die Palästinenser über die Klinge springen, dann die Syrer, dann die Menschen im Libanon und in Jordanien. Dann soll es den Iranern an den Kragen gehen und deren für die USA höchst gefährliche Vereinbarungen mit den Saudis.
Die Erfolge der VR China im Zusammenspiel mit der Russ. Föderation zur Entwicklung multipolarar geopolitischer Fakten sind den USA ein Dorn im Auge. Daher rührt deren Bereitschaft, im Israel-Palästina-Konflikt viel zu riskieren.
Nebenbei: In puncto Analyse der Möglichkeiten der alten westeuropäischen Führungsmächte, braucht es hier textuell eigentlich nur noch eine Randnotiz. Denn diese Möglichketen reduzierten sich von Beginn des Wirtschaftskrieges und dann des Ukrainefeldzuges der NATO gegen Russland an auf das “Dienen-wollen” (Habeck) gegenüber den USA. Und damit hat es sich. Was bleibt diesem Konglomerat des “freien Wertewestens” jetzt noch als Alternative ? Es ist nichts mehr übrig außer der eigene stetige Verfall. Und also machen die Herren Macron und Scholz in der Levante nur noch eines, nämlich Augen zu und mitmachen. Die Vasallenregierungen und ein paar tausend Militärs französischer, deutscher und britischer Herkunft dreschen kollektiv ein auf die Palästinenser in Gaza und im Westjordanland, kaschieren grausame Menschenrechtsverletzungen des Westen und lassen mildtätigerweise dann noch ein paar Tonnen frischer Mullbinden da.
Wüßte man nicht, daß dieser globalen Gemengelage die Zeichen eines viel zügelloseren Globalkonflikts innewohnen, könnnte man bei diesen Krämpfen westlichen Niedergangs trotz allem sogar noch eine positive Perspektive entdecken.
Uns geht es hier aber um das Einordnen des Israel-Palästina-Konflikts in diese globale Gemengelage. Angesichts der Nachrichtenlage verspüren alle unter uns dieses dramatische Gefühl von Unsicherheit. Wir können es nicht wirklich abbauen. Wir können nur unseren Teil gegen die Vernebelung der Faktenlage beitragen. Da stehen uns gelegentlch die Arbeiten geopolitischer Analysten zur Verfügung, die uns auch derzeit auf manch ermutigende Umstände hinweisen.
Einer von diesen ist sicher Pepe Escobar. In zwei empfehlenswerten Beiträgen zum aktuellen Geschehen in Übersetzungen aus dem Englischen (LinkeZeitung.de) analysiert er wortgewaltig die Schwächen und Gernzen der US-Hegemonie..Er schreibt einleitend unter dem Titel “Iran-Russland stellen dem Westen eine Falle in Palästina”
Das einzige Land, das den Westen möglicherweise von der Ukraine ablenken könnte, ist Israel. Doch die USA und ihre Verbündeten laufen in eine existenzielle Falle, wenn sie glauben, dass ein westasiatischer Sieg leichter zu erringen ist als ein europäischer.
Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und dem Iran – mit China in den Startlöchern – stellt dem Hegemon in Westasien eine ausgeklügelte, an Sun Tzu erinnernde Falle.
Abgesehen von Israel gibt es keine Instanz auf dem Planeten, die in der Lage wäre, den Fokus blitzschnell von dem spektakulären Debakel des Westens in der Ukraine abzulenken.
Die für die US-Außenpolitik verantwortlichen Kriegshetzer, die nicht gerade Bismarckscher Prägung sind, glauben, dass, wenn das Projekt Ukraine unerreichbar ist, das Projekt Endlösung in Palästina stattdessen ein Kinderspiel sein könnte – ethnische Säuberung.
Ein plausibleres Szenario ist jedoch, dass Iran-Russland – und die neue “Achse des Bösen” Russland-China-Iran – alles haben, um den Hegemon in einen zweiten Sumpf zu ziehen. Es geht darum, das eigene, verwirrte Hin und Her des Gegners zu nutzen, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn in die Irre zu führen.(…)”

Beide Hoffnungsträger des Westens, beide Verbrecher, beide sogar noch im Amt. Selenski und Netanyahu – gleich und gleich gesellt sich gern…
Schon einige Tage zuvor stellte Escobar die Ereignisse um den Ausbruch der Al- Quassam-Brigade aus Gaza in den Zusammenhang mit der Serie von Niederlagen der USA und ihrer Partner auf internationaler Ebene unter dem Titel “Die Geopolitik hinter der sog. Operation ‘Al-Aksa-Flood’ “.
Wem jetzt alle geopolitischen Zusammenhänge klar vor Augen schweben, mag sich die Frage stellen, was denn jetzt wohl praktisch zu tun ist. Auch dafür hier ein Vorschlag: Wie wäre es mit Öffentlichkeitsarbeit – am besten draußen auf der Straße ? Z.B. mit “Free Palestine!” auf den Lippen und “Frieden mit Russland!”. Das geht ungefähr so wie hier in Hannover…
Wie immer freuen wir uns auf Meinungsäußerungen, Anregungen und Kritik via info@frieden-mit-russland.com.
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