Unter unseren Leserinnen und Unterstützern gibt es einige, die regelmäßig bei den NachDenkSeiten blättern und lesen. Schon im vergangenen September und viel zu wenig beachtet gab es einen spektakulären Auftritt von Oskar Lafontaine dort, dem Altvorderen der deutschen Sozialdemokratie. Der zeigte sein feines Gespür für das, was in Sachen Friedenspolitik eigentlich getan werden muß. Wir wurden aufgefordert, auf Lafontaines Rede aufmerksam zu machen. Dies wollen wir hiermit nachholen.
Bereits vor einem Monat hatte ihn die Redaktion der NachDenkSeiten unter der Fragestellung “Ende der Entspannungspolitik?” zu einem Referat anläßlich der 34. Pleisweiler Gespräche eingeladen. Lafontaine nutzte seine knapp einstündige Rede am 17. September ’22 zu einer eingehenden, sehr aktuellen und dabei sehr kurzweiligen ‘Gardinenpredikt’ an die Adressen der herrschenden deutschen Politik (zum Zuhören per Doppelklick).
Es lohnt sich, dieses Video ganz anzusehen. Man muß sicher nicht mit allen Skizzen in seinem Referat einverstanden sein, aber Lafontaine zeigt in seinen zentralen Aussagen im Resultat unter anderem, wie sehr die nahezu vollständig darnieder liegende alte Friedensbewegung seiner Hinweise bedarf. Die Mehrzahl von denen ergeht sich nämlich geschichtsverloren in ständig daher gelallten Abgrenzungsarien gegenüber einem angeblichen “Angriffskrieg” der Russ. Föderation in der Ukraine und sie vergißt dabei, überhaupt noch Politik für den Frieden zu machen (vgl. auf dieser website unter Die russische Spezialoperation und der Kotau vor der herrschenden Meinung) und auch, daß es sich dabei nur um eine Friedenspolitik gegen die US-Interessen handeln kann.
Die Darlegungen von Oskar Lafontaine wurden vor kurzem und ganz aktuell illustriert durch eine Veröffenlichung auf den Seiten des verdienstvollen Berliner online-Magazins COOPTV. In einem Beitrag dort unter Militärbasen der USA kann der interessierte Leser mit einem einfachen online-Tool selbst feststellen, wo diese USA, aus deren Schatten wir Deutsche laut Lafontaine endlich heraustreten sollten, militärisch überall vertreten sind. Da gehen einem die Augen über…
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